Dank der Informationen, die wir von lokalen AktivistInnen erhalten haben, wissen wir, dass es in dieser Stadt mindestens einen Hundeschlachthof gibt, wobei wir noch Weitere vermuten. Wir beschließen, für unsere Ermittlungen die lokalen Taxifahrer zu befragen, da sie die Gegend schließlich in- und auswendig kennen. Einer von ihnen bringt uns tatsächlich zu einem Viertel, in dem es einen Schlachthof gibt. Dieser befindet sich nur wenige Meter von einem Wohngebäude entfernt. Die Kinder kommen auf dem Weg zur Schule mit ihren Schulranzen am Schlachthof vorbei.
Nach mehreren Stunden, in denen wir eine Beziehung mit den Nachbarn und dem Schlachter aufbauen, überzeugen wir ihn, an diesem Tag auf dem Schlachthof filmen zu dürfen. Ohne Vorankündigung geht er plötzlich in das Gebäude und schließt die Tür hinter sich. Wir können ihm nicht folgen, aber wir wissen, was passieren wird. Mit einem Stock in der einen und einer Zange in der anderen Hand geht er in den Raum, in dem er die Hunde eingesperrt hat. Durch eine Öffnung über der Tür filmen wir, wie er auf einen der Hunde einschlägt. Ein kräftiger Schlag. Zwei. Drei. Er öffnet die Tür und schleift einen braunen Hund hinter sich her. Der Hund ist gelähmt, lebt aber noch. Mit Ruhe und während er uns angrinst, nimmt der Schlachter ein Messer und stößt es dem Hund in den Hals. Das Blut sprudelt nur so heraus. Der Schlachter fasst den Hund an den Hinterbeinen und hängt ihn kopfüber, während dieser verblutet. Nach einigen Sekunden wirft er ihn auf den Boden. Der Hund röchelt, für mehr hat er keine Kraft. Es dauert fast vier Minuten, in denen seine Augen glasig werden.
Der Schlachter geht zurück in das Gebäude und versucht wiederum, die Tür hinter sich zu schließen. Dieses Mal sind wir jedoch darauf vorbereitet und folgen ihm auf den Fersen. Trotz seines Protests schieben wir uns hinter ihm ins Gebäude. Er schließt die Tür erneut und öffnet die nächste, hinter der sich die Hunde befinden. Wir versuchen, uns zu bewegen und zu dokumentieren, was passiert, ohne die Hunde noch mehr zu verängstigen. Es ist offensichtlich, dass sie weder Wasser noch Nahrung haben und dass der Boden eine Masse aus stinkenden Exkrementen ist. Die Hunde versuchen, dem Schlachter nicht ins Gesicht zu schauen, sie bewegen sich nicht einmal. Sie scheinen zu versuchen, nur keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sie wissen, was passieren wird. Sie haben es zuvor gesehen und keiner von ihnen möchte der Nächste sein. Der Schlachter schleicht durch den Raum und beobachtet die Hunde. Er überlegt, welchen er aussuchen soll, welcher das Gewicht hat, das er für den heutigen Kunden oder die heutige Kundin sucht. Schließlich nimmt er einen am Hals und schlägt ihm mehrere Male auf den Kopf. Er schleift ihn mit und ersticht ihn neben dem Abfluss des Schlachthofs, auf offener Straße. Ein Kind, das durch unsere Anwesenheit angelockt wurde, kommt heran und spielt in der Nähe mit seinem Ball, als sei dies völlig normal. Dieser Ablauf wiederholt sich mit mehreren weiteren Tieren. Ein anderes Kind, älter als das vorige, nähert sich dem Schlachthof und beobachtet die Situation. Es schaut die Hunde an, die mit dem Tod ringen und vor seinen Augen verbluten. Sein Gesichtsausdruck verrät, dass es hinterfragt, was es sieht.
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