Neue Recherche von Animal Equality zeigt, wie Hunde für Pelz getötet werden

Tag 5 (Sonntag, 21. April 2013)

Wochenmarkt Three Birds Trading Market, Nanhai

Gegen zwei Uhr nachts betreten wir zusammen mit den einheimischen AktivistInnen den Markt, wobei wir immer darauf achten, nicht von den Sicherheitsleuten bemerkt zu werden. Durch unser westliches Aussehen fallen wir ja überall auf, egal, wohin wir reisen. Am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass keine Kameras mitgeführt werden dürfen.

Drei von uns haben versteckte Kameras bei uns und sind entschlossen, das Abladen der Hunde und Katzen von den Lastern, in denen sie transportiert werden, aufzunehmen.

Jede Nacht kommen zahlreiche sehr große Laster auf diesem Markt an, beladen mit Hunderten von Hunden und Katzen, die aus anderen Gebieten Chinas kommen. Einige von diesen Tieren sind bereits seit mehr als 24 Stunden unterwegs, haben tausende von Kilometern ohne Essen und Trinken hinter sich und sind total verängstigt. Die Arbeiter des Marktes drängen sich um einen Lastwagen und wir mischen uns wie selbstverständlich unter sie. Dabei lächeln wir und sprechen sogar einige wenige Wörter Chinesisch.

Die Arbeiter stehen wegen der Eile unter Druck, ignorieren uns und lassen uns somit Augenzeugen ihrer Arbeit werden.

Einem von uns gelingt es, sich sehr schnell in den Käfig, in dem alle Hunde sind, hineinzusetzen und so das Abladen der Tiere von innen zu fotografieren.

Die Tiere werden – trotz ihrer Wunden und ihres schlechten Zustands – mit voller Wucht hinausgeworfen, und keiner von ihnen bellt. Unserer Meinung nach ist das auf ihre Angst zurückzuführen – oder man hat ihnen die Stimmbänder durchtrennt. Schon bald haben wir die Bilder, die wir aufnehmen wollten.

Nach einer halben Stunde kommen die Wachleute und weisen uns zurecht. Sie wollen wissen, ob wir Kameras bei uns haben. Unsere lokale Kontaktperson spricht mit ihnen; wir ignorieren sie derweil und versuchen, uns ganz normal zu verhalten. Das sind Momente höchster Anspannung, da wir völlig von diesen Typen umgeben sind. Sie verdienen sehr viel Geld mit diesem Geschäft und wissen, dass es Leute wie uns gibt, die versuchen, dem ein Ende zu machen. Vielleicht schätzen sie gerade ab, ob wir nicht auch zu diesen Leuten gehören. Wir beschließen wegzugehen, bevor die Situation womöglich noch schlimmer wird.